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Warum wir nicht alles glauben sollten, was wir denken…


Das schwere Erbe der Evolution

Unsere Gene erzählen eine Milliarden Jahre alte Geschichte. Unter der dünnen Schicht von Bewusstsein und Kognition, die die Evolution erst vor kurzem über unser Großhirn gelegt hat, befinden sich Mechanismen, die ihre Tauglichkeit bereits über hunderte von Millionen Jahren bewiesen haben. Die alten Funktionen sind trotz der rasanten kulturellen Entwicklung, die uns der Geist bescherte, nach wie vor vorhanden und in vollem Umfang aktiv: Unser Hirnstamm lässt sich von dem eines Krokodils kaum unterscheiden.

Wie wir bereits gesehen haben, ersetzt das konservative Räderwerk der Evolution Bewährtes so schnell nicht. Es ist daher auch keineswegs verwunderlich, dass sich die Programme alter Hirnschichten bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit melden und mit den Denkmustern des Neokortex in Konflikt geraten. Oftmals liegen die Ursachen dieser Spannungen im limbischen System, denn hier werden die Emotionen gemacht. Die zentrale Schaltstelle des Systems ist ein Hirnareal, das aufgrund seiner Seepferdchen-ähnlichen Form als Hippocampus bezeichnet wird. Der Hippocampus ist in erste Linie ein Arbeitsspeicher, der jene Reize herausfiltert, die ins Langzeitgedächtnis überführt werden sollen, also im wahrsten Sinne „merkwürdig“ sind. Zusammen mit der benachbarten Amygdala, dem Mandelkern, entstehen hier aber auch jene Emotionen, die wir als Angst, Wut oder Freude empfinden.[i]  


ein Querschnitt durch das Gehirn mit seinen verschieden Arealen
Wichtige Bereiche des menschlichen Gehirns

Emotionen sind angeboren und interkulturell

In seinem 1872 erschienenen Buch „Der Ausdruck der Gemütsbewegungen bei dem Menschen und den Tieren“ beschreibt Charles Darwin, wie Mimik und Gestik Emotionen verraten. Darwin war überzeugt, dass zahlreiche emotionale Expressionen in allen menschlichen Kulturen gleich sind und somit angeboren sein müssen. 100 Jahre später belegte der amerikanische Psychologe Paul Ekman diese These durch umfangreiche interkulturelle Studien. Er wies nach, dass insgesamt sieben Emotionen – Wut, Ekel, Verachtung, Trauer, Angst, Freude und Überraschung – von allen Menschen, ganz gleich, ob sie in einer pazifischen Stammesgesellschaft leben oder in den Häuserschluchten von Manhattan, gleichermaßen durch den Gesichtsausdruck kommuniziert und verstanden werden.[ii] Emotionen sind tatsächlich angeboren und nicht in einem bestimmten kulturellen Umfeld erlernt worden. Da wir Gemütsbewegungen nicht vor anderen verbergen können, ermöglichen sie sozialen Gehirnen die Gefühle der Mitmenschen zu lesen.


Das limbische System teilt Umweltreize nach einem sehr einfachen Schwarz-Weiß-Raster in die beiden Kategorien gut oder schlecht für den Reproduktionserfolg ein. Auffallend ist, dass die sieben Basisemotionen vor allem um negative Gefühle kreisen. Das liegt daran, dass Schlechtes und Überraschendes aus Sicht der Evolution einen höheren Informationswert besitzt. Wer bei Gefahr die falschen Programme abspulte, zählt nicht zu unseren Vorfahren. Es gilt das Motto: Ein Baum, der fällt, ist lauter als ein Wald, der wächst.[iii] Potentielle Bedrohungen aktivieren sofort Schutzmechanismen. Bei Wut werden Adrenalin und Kortisol ausgeschüttet, Botenstoffe, die Blutdruck und Herzfrequenz erhöhen und uns so in Kampfbereitschaft versetzen. Ekel schützt uns vor verdorbener Nahrung, Verachtung vor falschen Freunden. Überrascht sind wir, wenn wir eine plötzlich eintretende neue Situation noch nicht als gut oder schlecht bewerten können. Der Arbeitsspeicher des Hippocampus wird dann sofort geleert, um Kapazitäten für die Klärung der neuen Lage bereitzustellen.

 

Unsere innere Alarmanlage

Ist Gefahr im Verzug, wird die Amygdala aktiv. Das Alarmzentrum des limbischen Systems enthält eine Risikodatenbank, die mit sehr einfachen, aber schnellen Algorithmen verknüpft ist. Um die eingehenden Reize noch rascher verarbeiten zu können, werden die Datensätze weiter reduziert: Das Farbsehen wird ausgeschaltet, die Bildauflösung zu einem unscharfen schwarz-weiß-Bild vereinfacht. Die Emotionen Wut und Angst müssen möglichst schnell eine Kampf-oder-Flucht-Reaktion vorbereiten. Es bleibt keine Zeit, das Bewusstsein einzuschalten – der Grund, warum wir die groben schwarz-weiß Pixel gar nicht erst wahrnehmen. Emotionen lassen sich auch leicht auf andere übertragen. Insbesondere Angst ist ansteckend: Fangen Menschen in unserer Nähe plötzlich an zu rennen, rennen auch wir, ohne uns lange zu fragen warum. Wenn in der ostafrikanischen Savanne ein Rudel Löwen auftauchte, war dies ein sinnvolles Muster; in den Straßen oder Stadien unserer modernen Zivilisation aber kann dieses Verhalten tödliche Massenpaniken auslösen.[iv] Dieses Schema ist tief in uns eingebrannt und lässt sich von der Ratio nicht übersteuern – die älteren Programme der Evolution sitzen an einem viel längeren Hebel. Emotionen sind zugleich unsere besten Freunde und unsere schlimmsten Feinde.

 

Drei Hormone, die uns glücklich machen

Immerhin hat die Natur auch der Freude eine Berechtigung eingeräumt. Freude ist eine überaus vielschichtige Emotion. Wenn unsere Vorfahren durch die Savanne streiften und unverhofft auf einen Baum mit süßen Früchten stießen, half der Ausstoß des Neurotransmitters Dopamin, sich die Stelle besser merken zu können – verhieß das „merkwürdige“ Ereignis doch die Zufuhr überlebenswichtiger Kohlenhydrate. Verwaltet wird das gute Gefühl im Nucleus accumbens, dem Belohnungszentrum im vorderen Bereich des limbischen Systems. Hier befinden sich zahlreiche Dopaminrezeptoren, die uns zu Glücksgefühlen verhelfen. Das Belohnungszentrum hat allerdings auch eine dunkle Seite: Alkohol, Drogen oder der Kick, den uns Risiken wie Fallschirmspringen oder Glücksspiele verschaffen, führen ebenfalls zur Ausschüttung von Dopamin. Der Nucleus accumbens spielt somit auch bei der Entwicklung von Süchten eine Rolle: Das Gehirn lässt uns dann Situationen suchen, die die Produktion der Dopamin-Droge anregen.


Zu den Glückshormonen zählen weiterhin die Endorphine. Sie werden durch die Hypophyse, die Hirnanhangsdrüse sowie den benachbarten Hypothalamus ausgeschüttet und sind chemisch mit Opiaten verwandt. Endorphine spielen insbesondere bei der Schmerzunterdrückung und der Entstehung euphorischer Gefühle eine Rolle und verstärken zudem die Wirkung von Dopamin. Das dritte Hormon, das uns gute Gefühle beschert, ist Oxytocin, oftmals auch als „Kuschelhormon“ bezeichnet. Es erzeugt die Empfindungen, die wir mit Liebe, Treue, Vertrauen oder der Mutter-Kind-Bindung verbinden.

 

Optische Täuschungen zeigen uns nicht die Realität, sondern die Wirklichkeit

In den neuronalen Netzen älterer Gehirnschichten verfangen wir uns nicht nur emotional. Auch ganz gewöhnliche sensorische Reize unterliegen evolutionären Deutungen. Anstatt der Realität (das, was ist), vermitteln sie uns die Wirklichkeit, (das, was auf uns wirkt). Ein prominentes Beispiel hierfür sind optische Täuschungen. Sie verschaffen uns tiefe Einsichten in die Prinzipien, nach denen das Gehirn die Wirklichkeit konstruiert. Das linke Bild zeigt die bekannte Müller-Lyer-Illusion. Obwohl beide Linien in der Realität gleich lang sind, können wir uns mit dem Verstand nicht dagegen wehren, dass wir die rechte Linie als länger wahrnehmen. Bei der rechts zu sehenden Schachbrett-Illusion empfinden wir die Schattierung von Feld B heller, als die des Feldes A.

Abbildung der beiden Illusionen
 Müller-Lyer- und Schachbrettillusion

Die beiden folgenden Graphiken machen deutlich, dass uns die vermeintlichen Täuschungen tatsächlich wichtige Wirklichkeiten vermitteln: 

Abbildung der beiden Illusionen  mit ihrem evolutionsgeschichtlichem Hintergrund
Auflösung der Müller-Lyer- und Schachbrettillusion

Beim ersten Bild ist die rechte Linie nun die Ecke eines Raumes, die linke Linie Teil eines weiter vorne befindlichen Eckfensters. Die Erfahrung hat uns gelehrt, dass wenn zwei Objekte unterschiedlich weit entfernt sind, uns aber gleichgroß erscheinen, das weiter entfernte Objekt das größere ist. Deshalb empfinden wir die rechte Linie als länger. Auf dem Schachbrett machen die beiden hinzugefügten grauen Balken deutlich, dass Feld A und Feld B in Wahrheit die exakt selbe Graustufe haben. Das Gehirn hat hier einen Konflikt zu lösen: Es muss sich entscheiden, ob es die Farbschattierung genau wiedergeben soll, oder ob es wichtiger ist, auch bei ungünstigen Lichtverhältnissen (hier repräsentiert durch den Schatten des Zylinders) weiterhin Muster erkennen zu können. Das Gehirn spricht sich in diesem Fall eindeutig für die Mustererkennung aus. Sie hat den höheren evolutionären Informationswert.


Bei den folgenden Abbildungen sehen wir links die Kanizsa-Täuschung, zwei sich überlagernde Dreiecke. Rechts erkennen wir auf dem Bild von Henri Rousseau sofort einen Löwen.

Abbildung der beiden Illusionen
Kanizsas Dreieck und der hungrige Löwe von Henri Rousseau

Tatsächlich zeigt das linke Bild lediglich drei Kreissegmente und drei Winkel. Und Rousseau zeigt uns keinen Löwen, sondern lediglich dessen Kopf. Solche Prinzipien, die unsere visuelle Wahrnehmung organisieren, wurden erstmals 1878 durch Hermann von Helmholtz beschrieben und insbesondere von Max Wertheimer und Wolfgang Köhler zur Gestaltpsychologie beziehungsweise Gestalttheorie erweitert. Von Helmholtz erkannte, dass wesentliche Teile dessen, was wir „sehen“, nicht durch unseren optischen Apparat entsteht, sondern vielmehr automatische Ergänzungen unseres Gehirns sind. Wir verarbeiten Reize also nicht unmittelbar zu Wahrnehmungen, sondern komplettieren sie vielmehr mit Hilfe von einfachen, erlernten Regeln wie: „Sonnenlicht kommt immer von oben und ist im Normalfall die hellste Lichtquelle“. Bei der Kanizsa-Illusion geht das Gehirn davon aus, dass die schwarzen Objekte aller Wahrscheinlichkeit nach Kreisscheiben sind, die, da wir sie nicht vollständig sehen können, teilweise durch einen dreieckigen Gegenstand verdeckt sein müssen. Nach dem gleichen Prinzip ergänzt unser Gehirn den Kopf des Löwen automatisch zu dem vollständigen Raubtier. Gestaltprinzipien erlauben es uns, den Alltag zu bewältigen, ohne die Welt tatsächlich vollständig verstehen zu müssen.


Ein alter gusseiserner gelber Briefkasten
Auch die so genannte Farbkonsistenz ist ein Verzerrung: Wir sehen einen Briefkasten immer nur einfach als gelb obwohl das Gelb sich in Abhängigkeit vom Lauf der Sonne oder der Bewölkung laufend verändert

Verzerrtes Denken

Wahrnehmen und Denken sind aus neurophysiologischer Sicht recht ähnliche Prozesse. Wir sollten uns daher auch nicht der Illusion hingeben, dass wir besser denken als wahrnehmen können. Deutlich wird dies bei kognitiven Verzerrungen, umgangssprachlich auch als „Denkfallen“ bekannt. Betrachten wir drei Beispiele. Das erste sind „Schockrisiken“. Wir fürchten uns vor Ereignissen, bei denen zahlreiche Menschen plötzlich am selben Ort sterben können – etwa Flugzeugabstürze, Epidemien oder Terroranschläge. Diese Furcht steckt tief in uns. Wir messen daher solchen Vorkommnissen unwillkürlich eine höhere statistische Relevanz zu, als ihnen tatsächlich zukommt. Das Risiko bei einem Autounfall zu sterben ist wesentlich höher, als das eines Flugzeugabsturzes – allein die Anfahrt zum Flughafen ist viel gefährlicher als der Flug selbst.[v] Dennoch erhalten Flugzeugunglücke eine ungleich größere mediale Beachtung. Hinter der verzerrten Risiko-Wahrnehmung steckt einmal mehr ein evolutionärer Mechanismus: Schockrisiken können auf einen Schlag den Genpool einer gesamten Sippe auslöschen – etwa, wenn der Affenclan durch ein Löwenrudel angegriffen wird. Die Evolution hat, ganz im Sinne des egoistischen Gens, in uns ein Programm installiert, das uns lehrt, Situationen zu meiden, in denen solche Vernichtungsszenarien drohen. Unser verzerrtes Denken hat einen handfesten biologischen Ursprung.


Eine andere kognitive Verzerrung ist zeitinkonsistentes Verhalten. Wir wissen, dass Rauchen, Trinken und Bewegungsarmut auf Dauer erhebliche Gesundheitsrisiken bergen. Ebenso wissen wir, dass der CO2-Ausstoss über kurz oder lang das ökologische Gleichgewicht unseres Planeten verändern wird und wir dadurch nachkommenden Generationen ein schweres Erbe aufbürden. Dennoch ändern die Wenigsten von uns ihr Verhalten konsequent. Auch bei diesem paradoxen Muster sitzen die evolutionären Programme am längeren Hebel: In den vergangenen Jahrmillionen war die größte Sorge unserer Vorfahren das tägliche Überleben. Der Spatz in der Hand ist uns von jeher lieber als die Taube auf dem Dach. Denken in langfristigen, erst recht in generationenübergreifenden Horizonten, ist unserm Wesen fremd.

 

Fatale Gruppenzwänge

Verzerrungen können, wie das dritte Beispiel zeigt, nicht nur individuell, sondern auch auf einer kollektiven Ebene wirken. Für den Menschen, als überaus sozialem Tier, hat die Gewissheit, allein nicht überleben zu können, unser evolutionäres Unterbewusstsein nachhaltig geprägt: Nichts ist schlimmer, als von der Gruppe ausgeschlossen zu werden. Das Leben in der Gemeinschaft aber hat zwei Seiten: Einerseits gegenseitige Rücksichtnahme, die Suche nach Konsens, Einfühlungsvermögen, Mitleid und das Befolgen moralischer Regeln, die das Zusammenleben erleichtern oder vielleicht überhaupt erst möglich machen. Andererseits Gruppendruck, Konformitätszwang und das Einfügen in Rollen und Hierarchien.


Kopf eines fies aussehenden Krokodils
Unser Stammhirn funktioniert genauso, wie das eines Krokodils

Dass im Konfliktfall nicht immer der Gemeinsinn die Oberhand behält, hat der amerikanische Psychologe Stanley Milgram Anfang der 1960er Jahre in einem der bekanntesten Verhaltensexperimente eindrucksvoll nachgewiesen. Den Teilnehmern wurde vorgetäuscht, dass sie an einem wissenschaftlichen Experiment teilnähmen. Angebliches Ziel war es, zu überprüfen, ob sich die Lernfähigkeit verbessern lässt, wenn der Lehrer dem Schüler bei einer falschen Antwort einen Stromschlag verabreicht. Den Teilnehmern, allesamt brave Durchschnittsbürger, die nicht wussten, dass sie selbst die Versuchskaninchen waren, wurde die Rolle des Lehrers zugewiesen. Der wissenschaftliche Versuchsleiter, in Wahrheit ein Schauspieler mit einem weißen Kittel, gab ihnen die Anweisung, die Stromspannung nach jeder falschen Antwort zu erhöhen. Die Teilnehmer konnten die „Schüler“ – ebenfalls Schauspieler – nicht sehen, wohl aber hören. Obwohl die Schüler ab 200 Volt Spannung schreckliche Schmerzensschreie ausstießen und ab 300 Volt gar nicht mehr reagierten, folgten knapp zwei Drittel der Teilnehmer den freundlichen, aber bestimmten Anweisungen des Versuchsleiters und erhöhten die Spannung bis zur maximalen und potentiell tödlichen Grenze von 450 Volt. Eine deutliche Mehrheit befolgte die Anweisungen einer formal höhergestellten Person auch dann, wenn sie den eigenen ethischen Überzeugungen widersprachen. Mitläufereffekt, Duckmäusertum und opportunistisches Verhalten sind Ausdruck der evolutionären Urangst, sich gegen Gruppenmitglieder zu stellen, die in der Hierarchie besser platziert sind.

Schematische Darstellung des Milgram-Experiments
Versuchsaufbau des Milgram-Experiments: V = Versuchsleiter; L = Lehrer; S = Schüler

Der ewige Kampf der Hirnschichten

Unser mentales Sein setzt sich aus verschiedenen rivalisierenden Instanzen zusammen, die teils biologischen, teils kulturellen Ursprungs sind. Wir haben es nicht immer selbst in der Hand, welchen Einflüssen wir folgen oder nachgeben. Fest steht aber, dass wir keineswegs nur triebhaft handeln, denn Menschen können sich über biologische Programme hinwegsetzen: Wir sind mitunter nicht nur willens, für andere Menschen zu sterben (was sich noch mit evolutionärem Altruismus erklären ließe), sondern auch für unsere Überzeugungen.

Aus Sicht der evolutionären Psychologie ist auch das Bewusstsein nur eines unter zahllosen Experimenten, die den Überlebens- und Reproduktionserfolg erhöhen sollen. Wie erfolgreich wir mit dieser Strategie sein werden, wird sich erst langfristig zeigen – immerhin hat es sich bisher als überaus dienlich erwiesen. Das liegt nicht zuletzt daran, dass bewusstes Erleben auch Möglichkeiten der Kommunikation gestattet, die die der Tiere bei weitem übertreffen. Mit der Sprache haben die Menschen einen Weg gefunden, ihre Gedanken mit denen anderer Gehirne ihrer Spezies direkt auszutauschen.

 

 

Wer mehr wissen will:

Gigerenzer, Gerd (2013): „Risiko“, C. Bertelsmann.

Kandel, Eric (2006): „Auf der Suche nach dem Gedächtnis“, Pantheon.

Kandel, Eric (2014): „Das Zeitalter der Erkenntnis“, Pantheon

Kahneman, Daniel (2011): „Schnelles Denken, langsames Denken“, Siedler.

 

Bildnachweise:


Anmerkungen:

[i] Einige Bestandteile des limbischen Systems wie Hippocampus und Amygdala existieren genau genommen anatomisch zweimal, jeweils in der linken und der rechten Gehirnhälfte.

[ii] Daneben gibt es noch weitere Emotionen, die allerdings nicht eindeutig in allen Kulturen aus der Gesichtsmuskulatur abzulesen sind. Ekman nennt hierfür Belustigung, Zufriedenheit, Verlegenheit, Aufregung, Erleichterung, Schuld, Stolz, Lust, Genugtuung und Scham.

[iii] Ein Prinzip von dem auch Zeitungen und Nachrichtensender leben.

[iv]  Solche Urängste werden sowohl von Terroristen als auch von Marketingexperten ausgenutzt. So ist der Kassenbereich in Supermärkten im Gegensatz zum Warenbereich meist schlechter beleuchtet. Die angeborene Furcht vor der Dunkelheit soll die Kunden bewegen, sich lieber länger im hellen Teil des Supermarkts aufzuhalten um dort hoffentlich mehr zu kaufen.

[v] Als infolge der Angriffe vom 11. September 2001 die Anzahl der Flüge in den Vereinigten Staaten massiv einbrach, nahm der Autoverkehr stark zu. In den 12 Monaten danach starben in den USA etwa 1.600 Menschen mehr als gewöhnlich durch Verkehrsunfälle – etwa die Hälfte der unmittelbaren Anschlagsopfer. Vgl. Gigerenzer (2013) S. 21.

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